Eigentlich wollte der TV Rübenach im kommenden Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern, doch daraus wird aller Voraussicht nach nichts. Die neu gewählten Verantwortlichen für das Ressort Immobilie Manuel Ramoz Zunino und Patricia Lind staunten nicht schlecht bei einer ihrer ersten Amtshandlungen.
Die neuen Vorstandsmitglieder wollten eigentlich nur die Qualität des Hallenbodens im Turnerheim in Augenschein nehmen um eventuell nötige Sanierungspläne zu entwickeln. Doch als sie die erste Bodendiele lösten, blickten sie bereits mehrere Meter in die dunkle und mysteriöse Tiefe. „Wir wussten erst gar nicht, was wir tun sollten. Da lag ein tiefer Schacht unter dem Hallenboden, so neu im Amt fühlten wir uns dieser Aufgabe nicht sofort gewachsen.“, so Ramoz Zunino gegenüber dem Radiosender TVR3. Schnell war den beiden klar, alleine kamen sie hier nicht weiter und organisierten sich Hilfe bei den „Jedermännern“, die dem Verein schon bei vielen Umbauprojekten und Aufräumaktionen in und vor der Halle zur Seite standen.
Ein gewagtes Konstrukt aus Fitnessbändern und Gymnastikreifen ermöglichte letztlich den Abstieg in die Tiefe und offenbarte einen Teil Vereinsgeschichte, der bisher nicht denkbar war.
„Ich hatte nicht erwartet, dass wir unter dem Hallenboden verborgen einen mittelalterlichen Gymnastikraum mit Hanteln, Streckbänken und Tischtennisplatten mit alten Grabsteinen als Unterkonstruktion finden würden“, berichtet Lind.
„Gerade die Grabsteine als Füße für die Tischtennisplatten haben uns begeistert“, sagt dazu Joost Koek, neuer Ressortleiter Sportbetrieb. „Di sind robust. Da können keine Gewinde verhaken, das kann eine langlebige Alternative für unsere Tischtennis-Abteilung werden.“
Brigitte Lehmkuehler, neugewählte Stellvertreterin im Ressort Mitgliederverwaltung, begeistert eine ganz andere Sache: „Bei unserer Einarbeitung in die Mitgliederverwaltung sind uns Mitgliedschaften von Personen aufgefallen, die eigentlich schon seit vielen Hundert Jahren tot sein müssten, der Fund unter dem Hallenboden hat das nun endlich bestätigt, denn wir konnten einigen Mitgliedern endlich ihre Grabsteine zuordnen.“
„Wir haben zuerst gedacht, dass unsere Jubiläumsfeier im kommenden Jahr damit obsolet sein könnte“, teilt Vorstandssprecher Marc Geisen mit. „Doch dann entdeckten wir das wahre Highlight unserer Entdeckung: Wir haben in diesem alten Gymnastikraum die Gründungsunterlagen unseres Turnvereins gefunden. Der Verein wurde demnach bereits im Jahr 775 gegründet, was praktischerweise exakt mit dem Alter Rübenachs zusammenfällt. Wir feiern also nicht 125 Jahre, sondern gemeinsam mit Rübenach 1250 Jahre Turnverein.“
Die Gründungsschriften, die erfreulicherweise in Form alter Pergamente, aber auch als Floppy Disk (Diskette) und in Form eines antiken USB-Sticks vorlagen, sollen an Herbert Hennes übergeben werden, damit sie Eingang in die Jubiläumschronik finden können.
Wie geil ist das denn … Ich bin restlos begeistert und fassungslos zu gleich. Einfach Sensationell! Galt doch bisher der Kirchenchor mit über 300 Jahren als älteste Verein hier in Rübenach. Jetzt ist endlich klar, es ist unser TVR!
Eigentlich müsste die historische Fundstelle ja beim Amt für Denkmalschutz gemeldet werden. Aber psst … nix weitererzählen. Ansonsten wird die Halle über Monate zur Ursachenforschung geschlossen und wir könnten keinen Sport mehr treiben. Dass die Fundstücke, die erfreulicherweise wohl in Form alter Pergamente, aber auch als Floppy Disk (Diskette) und in Form eines antiken USB-Sticks vorlagen, mir übergeben werden sollen, im TVR Vorstand wird wirklich an alles gedacht!
Mit historisch-sportlichem Gruß Herbert Hennes