Ihr meint, Wandern bei 35 Grad im Schatten durch den Hatzenporter Laysteig, das ginge nicht? Ihr meint, das wäre nur etwas für Bekloppte? Da mögt ihr recht haben, aber irgendwie passt das zu den Jedermännern: „Etwas verrückt sein!“ Klingt komisch, ist aber so. Die Jedermänner haben diese (Tor-)Tour jedenfalls wirklich am 8. August 2020 gemacht.
Bei sehr hohen Temperaturen, es waren schon 28 Grad, machten wir uns froh gelaunt um 10 Uhr auf den Weg. Aber nicht, dass ihr meint, wir hätten die einfache Variante gewählt, nee, erst einmal ging es von Rübenach zu Fuß nach Güls zum Bahnhof, von wo wir dann mit dem Zug nach Hatzenport fuhren. Weil sich auf dieser Wanderstrecke bereits die Sohle eines Wanderschuhs eines Fröhlichen Kollegen gelöst hat, kam zunächst ein „Materialwagen“ mit einem neuen Paar Wanderschuhe nach Hatzenport. Nach einem kurzen Schuhwechsel in der „Boxengasse“ stiegen wir um 12.10 Uhr in den Weinberg auf. Wer den Traumpfad kennt, weiß um die Steigung. Mit einer gefühlten Temperatur von 60 Grad strahlte die Hitze aus dem Schiefergestein. Über schmale Weinbergspfade kamen wir guten Mutes etwa nach einem Kilometer zu einer Schutzhütte, in der wir die erste Rast machten. Der Wein floss in Strömen … nein, natürlich das Wasser – in die trockenen Kehlen und reichlich aus den Poren –, so verrückt sind wir nun doch nicht.
Frisch gestärkt ging es weiter zur Rabenlay, von wo wir die herrliche Aussicht über das Moseltal genossen, bis zur Kreuzlay. Von da an kehrten wir der Mosel den Rücken und wanderten über Feld- und Wiesenwege in Richtung Schrumpftal. Jede Möglichkeit, ein kleines Stück Schatten zu ergattern, wurde genutzt. Dann erreichten wir das ersehnte Waldstück, das uns zunächst abwärts schattig ins Tal führte, um uns später aber auch wieder über einen langen Anstieg hinauf aufs freie Feld zu bringen. Dort blies uns ein heißer Wind entgegen. Etwa zwei Kilometer führte uns der Weg ungeschützt über die Felder, die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel. Dann gelangten wir an den Abzweig zum Niederwald über den Moselsteig. Hurra, endlich wieder Schatten. Ein kurzes Durchatmen, denn das letzte Stück ging dann doch wieder durch den Weinberg Richtung Hatzenport. So langsam machte sich bei dem einen oder anderen ein leichter Zustand der – auch sichtbaren – Erschöpfung bemerkbar.
Die letzten Meter schienen unendlich zu sein. Doch nach vier Stunden war es vollbracht. Wir hatten es geschafft – und jeder freute sich auf eine Abkühlung von innen. In Paulys Kulturscheune zischten die alkoholfreien Weizenbiere (und eine Cola) in unseren Kehlen. Zurück fuhren wir wieder mit dem Zug bis nach Winningen, wo wir im Weinhaus Fred Knebel den gebührenden Abschluss feierten.
Berthold Schwann Abt. Ballsport und Gymnastik Herren – 23.08.2020
Und wiedermal war es ein toller Tag mit einem tollen Team. Ich kann meinen Appell vom letzten Jahr nur wiederholen…Wer Spass an Ballsportarten hat, insbesondere Fussball, ist herzlich eingeladen vorbei zu schauen und mitzuspielen. Wir trainieren immer Donnerstags ab 19h und freuen uns auf euch.